Was bedeutet Sperrminorität im Bezug auf Aktien?

Sperrminorität ist ein Begriff aus dem Gesellschaftsrecht und bezieht sich auf den Anteil an Aktien oder Stimmrechten in einer Aktiengesellschaft, der ausreicht, um wichtige Entscheidungen zu blockieren, die nur mit einer qualifizierten Mehrheit getroffen werden können. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist eine qualifizierte Mehrheit oft bei 75% der Stimmen angesetzt, daher würde eine Sperrminorität in diesem Fall mehr als 25% der Stimmen umfassen. Dies bedeutet, dass ein Aktionär oder eine Gruppe von Aktionären mit einer Sperrminorität Vetomacht gegen Änderungen der Satzung, Kapitalerhöhungen oder Fusionen und Übernahmen hat. Diese Schwelle soll Minderheitsaktionäre vor Entscheidungen schützen, die ihre Interessen erheblich beeinträchtigen könnten.

Als Beispiel können wir uns folgende Nachricht anschauen:

Familien Porsche und Piëch haben eine Sperrminorität bei Porsche. Über die Porsche SE hatten sich die Familien Porsche und Piëch beim Börsengang der Porsche AG vergangenes Jahr 25 Prozent plus einer Aktie der Stammaktien des Sportwagenbauers gesichert. Damit haben die Familien eine Sperrminorität beim Stuttgarter Autobauer.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/geschaeftszahlen-vw-dachgesellschaft-porsche-se-faehrt-weniger-gewinn-ein/29497442.html, abgerufen am 13.11.2023

Eine Sperrminorität bezeichnet den Besitz eines Aktienanteils, der groß genug ist, um Beschlüsse, die eine qualifizierte Mehrheit (75% nötig) erfordern, zu verhindern. Wenn die Familien Porsche und Piëch 25 % plus eine Aktie halten, bedeutet dies, dass sie über genügend Stimmrechte verfügen, um solche Entscheidungen zu blockieren.

Für den Stuttgarter Autobauer bedeutet dies, dass die Familien einen erheblichen Einfluss auf die Unternehmensführung haben und wichtige strategische Entscheidungen beeinflussen können, indem sie ihr Veto einlegen, sollte dies ihren Interessen entsprechen.

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